Autor*innenkollektiv Gras & Beton: Gefährliche Orte. Unterwegs in Kreuzberg


Termin Details

  • Datum:
  • Ort: Clash

»Kriminalitätsbelastete Orte«, »gefährliche Orte« oder »Gefahrengebiete«. Der Diskurs um stigmatisierte Räume spielt in Stadtentwicklung, Raumplanung und polizeilicher Praxis eine immer größere Rolle. An diesen Orten gelten mehr und mehr Sondergesetze und die Polizei hat besondere Befugnisse, die tief in die verfassungsmäßigen Grundrechte eingreifen. Zugleich wird mit sozialtechnischen Instrumenten versucht, den Auswirkungen des globalisierten Kapitalismus auf Stadtteilebene Herr zu werden.

Die Rede von »hochgefährlichen Arealen«, in denen über Gewalt, Exzesse und Drogen geklagt wird, geht dabei einher mit der Verlockung, als Tourist*in genau dort die authentische Metropolenerfahrung zu finden oder in einer schicken Wohnung ein paar »wilde Jahre« zu verbringen. Damit wird gleichzeitig der Prozess von Gentrifizierung und Verdrängung angeheizt – mit gravierenden Folgen für die Bewohner*innen.

An den Beispielen des Kottbusser Tors und des Görlitzer Parks in Berlin-Kreuzberg unterziehen Wissenschaftler*innen der kritischen Stadtforschung den Diskurs um »gefährliche Orte« einer kritischen Revision. Sie untersuchen die sozialräumliche Entwicklung dieser Gebiete, analysieren polizeiliche und sozialtechnische Maßnahmen und stellen die Frage, für wen das Recht auf Stadt in diesen Räumen gilt. Zugleich beleuchtet das Buch die Mythen, Besonderheiten und die widerständige Geschichte Kreuzbergs und rekonstruiert einige der herausragendsten Kämpfe für das Recht hier zu sein und hier zu bleiben.

Das Buch ist bei der Assoziation A erschienen.

https://www.assoziation-a.de/buch/Gefaehrliche_Orte