Samstag, 15. Juni 2024

Working Class Daughters. Über Klasse sprechen

Uhrzeit
20:00 Uhr
Ort
Buchladen Schwarze Risse
Referent*in
Karolina Dreit, Kristina Dreit & Selina Lampe
Verlag
Mandelbaum Verlag

Alles begann bei einem Gespräch in der Küche. Gerade war Didier Eribons Rückkehr nach Reims erschienen, das wir zu lesen versuchten, es aber immer wieder weglegen mussten. Zu nah waren die Erfahrungen an den eigenen Klassenwechseln, und doch fehlte da etwas. Je mehr wir unsere eigene Klassengeschichte befragten, desto mehr Freund:innen fielen uns ein, bei denen es ähnlich war. Wir entwickelten einen Fragebogen und fingen an, Interviews zu führen. Viele der Befragten erzählen von Migrationsgeschichten, sind queer und fast alle sind oder waren im Kunst- und Kulturbereich tätig. Alle sind oder waren einmal Töchter. In diesen Gesprächen werden Klasse mit Geschlecht, queerness, Arbeit, Migration, Widerstand und Sorge verschränkt. Das Buch behauptet eine andere Wirklichkeit, in der das Sprechen über Klasse nicht von Scham und Isolierung getragen wird, sondern Verbindungen schafft.

Karolina Dreit ist Arbeiter:innentochter und Post-Ost-Migrantin, sie studierte u. a. Soziologie und ist nach unterschiedlichen (Um-)Wegen als Kulturarbeiterin, Künstlerin und Lehrerin tätig. Sie interessiert sich für Arbeitskämpfe, undogmatische Perspektiven auf Klasse und verbindende politische Praktiken.

Kristina Dreit ist Künstlerin und Dramaturgin. Ihre Arbeit bewegt sich im Bereich Performance, Installation und Film. Derzeit interessiert sie sich am Beispiel von Stahl für die Geschichte von Werkstoffen und die Verknüpfungen von Körper, Klasse und Geschlecht.

Selina Lampe ist Künstlerin und beschäftigt sich mit herrschaftskritischen Ideen. Sie arbeitet mit VIdeo, Skulptur, Zeichnung und Text. Als Teil der feministischen Arbeitsgruppe WIDERSTAND, GEWALT, GESCHICHTE forscht sie zu Scham als Strategie gegen patriarchale Gewalt und Schweigen.