Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond
Here to stay – Ein vietdeutscher Talk 30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen
Mit Angelika Bach Ngoc Nguyen (Autorin und Filmjournalistin), Tran Thi Thu Trang (kulturelle Bildnerin), Vanessa Vu (Journalistin) und Kien Nghi Ha (Kulturwissenschaftler)
Ein Community-Gespräch im Rahmen der Vorstellung des Sammelbandes "Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond" (Assoziation A, 2021), herausgegeben von Kien Nghi Ha. Community-Partner dieser Veranstaltung ist korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V.
Der Band zeigt am Beispiel der vietnamesischen Migration auf, dass das Leben in der Diaspora vielgestaltige Formen annimmt. Indem die Nation von ihren Rändern aus in den Blick genommen wird, können bisher marginalisierte Fragen in den Fokus gerückt werden und aus der Sicht der migrantischen Subjekte neu gedacht werden. Dieser Perspektivwechsel durchzieht die vielschichtigen Analysen, Gespräche, Porträts, Foto-Essays und Kurzgeschichten namhafter Wissenschaftler*innen und talentierter Künstler*innen dieses Bandes.
Anstatt Migration lediglich als ein zu bewältigendes Problem zu begreifen, beleuchten die Beiträge ihre kosmopolitischen Potenziale. Vor diesem Hintergrund werden vielfältige Verbindungen zu anderen People-of-Color-Gemeinschaften in Deutschland gezogen.
Das Leben zwischen hybriden Kulturen, politischen Grenzen und konstruierten Nationen wird in diesem Buch als eine Form des Zuhause-Seins untersucht. Diese Konstellation stellt eine zentrale Zukunftsaufgabe postkolonialer Migrationsgesellschaften dar.
Kien Nghi Ha, geb. 1972 in Hanoi, kam 1979 als »Boat People«-Flüchtling nach Berlin und ist promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler. Er kuratierte am Hebbel am Ufer Theater (Berlin) ein diskursives Programm zur vietnamesisch-deutschen Diaspora, war Gastprofessor am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen und arbeitete als Ko-Kurator der Asien-Pazifik-Wochen 2011 im Haus der Kulturen der Welt (Berlin). Er wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet.