Sichtbar werden. Auf den Spuren der Kämpfe linker Afrikaner*innen in Hamburg
Ob es um den Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika, die Verbreitung panafrikanischer Ideen, antiimperialistische Solidaritätsarbeit mit Ländern der »3. Welt« oder den Kampf gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus in der Mehrheitsgesellschaft der BRD ging: Afrikanische Linke waren und sind in Hamburg schon lange sozial, kulturell und politisch aktiv. Eine der größten Schwarzen Communitys der Bundesrepublik setzte seit den 1970er-Jahren politisch und gesellschaftlich zentrale Themen auf ihre Agenda und zog Aktivist*innen und Intellektuelle aus verschiedenen Herkunftsländern an.
Das Buch erzählt die Geschichte der ersten Jahrzehnte dieser Selbstorganisierung, ihrer zentralen Personen, Gruppen und Initiativen, die vehement gegen Rassismus und für globale Gerechtigkeit stritten. Die Aktivist*innen kämpften darüber hinaus um Räume und Ressourcen und versuchten Orte zu schaffen, an denen sie Schutz vor der Mehrheitsgesellschaft fanden. Dabei war Afrika als Bezugspunkt in ihrer Politik immer präsent.In dem Buch werden die Spuren, Stationen und Diskurse freigelegt, womit erstmals die Geschichte einer panafrikanischen, antirassistischen und antiimperialistischen Bewegung in einer bundesrepublikanische Stadt ausgraben wird. Die Autorinnen zeigen einen zum großen Teil verschütteten Aktivismus auf, den Generationen selbstbewusster Schwarzer Aktivistinnen schon lange vor den Diskussionen um Black Lives Matter in Deutschland betrieben.
Johannes Tesfai ist Journalist und lebt in Hamburg. Er schreibt zu Rassismus, Antirassismus, linker Geschichte und internationalen Themen.
Josephine Akinyosoye ist Sozialwissenschaftlerin und arbeitet in der politischen Bildungsarbeit.